Aktionsbündnis CSD Berlin 2014 gegründet
(gayBrandenburg.de-Aktuell) Am Sonntag (13.4.2014) gründete sich in der Berliner Aidshilfe das Aktionsbündnis CSD Berlin 2014 als Bündnis von Einzelpersonen mit dem Ziel, den Berliner CSD als Tag zu erhalten:
- an dem die Community in ihrer Vielfalt sichtbar ist,
- an dem ihre Forderungen Gesichter bekommen,
- an dem die Teilnehmer*innen Gemeinschaft erleben,
- an dem gemeinsame Erfolge gefeiert werden,
- aus dem Demonstrant*innen Motivation für ihr ganzjähriges Engagement für gleiche Rechte und Akzeptanz ziehen können.
Das Aktionsbündnis möchte dabei unter anderem eine andere (politische) Route durchsetzen, von der Botschaft Ugandas über die Russische Botschaft, vorbei am Homo-Mahnmal über die Landesvertretung Baden-Württemberg und die indische Botschaft zum CDU Bundesvorstand.
Demnächst weitere Infos: www.csd-berlin-2014.de hier.
AKTIONSBÜNDNIS CSD BERLIN 2014
Wer sie sind und was sie warum wollen
„Das Forum fordert den CSD e.V. auf, sein Stonewall-Konzept für 2014 auszusetzen und dieses nach der Saison mit der Community intensiv zu diskutieren und zu entscheiden, ob man das Konzept mit der Community für 2015 f. umsetzen kann.“
Diesen Beschluss fasste das CSD-Forum am 26.2.2014, er wurde mit überwältigender Mehrheit am 26.03.2014 mit überwältigender Mehrheit bestätigt.
Um dieser Forderung Nachdruck zu verleihen, haben wir uns als Bündnis aus Einzelpersonen zusammen gefunden. Festzustellen bleibt, dass der Vorstand des CSD e.V. bis heute nicht bereit ist, den vom Forum beschlossenen Kompromiss zu unterstützen. Für seine gravierenden Änderungsvorschläge für den öffentlichen Auftritt und das Selbstverständnis des Vereins möchte er keine ausreichende Zeit für eine breite Diskussion in der queeren Szene Berlins zulassen. Deshalb haben wir beschlossen, selbst aktiv zu werden.
Unser Grundverständnis ist:
Der Christopher Street Day hat nicht die Aufgabe, ein statisches Dach für die Community und ihre Träger zu bilden, sondern in allererster Linie die Aufgabe mit einer großen, öffentlichkeitswirksamen und bunten Demonstration der Szene eine Plattform zu bieten.
Der Christopher Street Day ist dazu da, die Szene in all ihrer Vielfalt mitzunehmen und nicht, um Uniformität vorzugeben.
Der Christopher Street Day ist eine Demonstration. Seit dem ersten Berliner CSD 1979 sind viele Fortschritte bei der rechtlichen Gleichstellung und der gesellschaftlichen Anerkennung errungen worden. Es ist kein Widerspruch auf diese Fortschritte stolz zu sein und sich als Community dafür zu feiern und gleichzeitig die Forderungen nach gleicher Behandlung und gleichen Rechten zu stellen, die noch nicht erfüllt sind.
Selbstverständlich ist der Berliner CSD keine provinzielle Nabelschau, sondern eine Veranstaltung die viele Menschen aus aller Welt anzieht. Solidarität mit queeren Menschen in aller Welt muss immer ein Thema für den Berliner CSD sein, sie schärft auch unseren Blick dafür, wo ein Roll-Back droht, der unsere errungenen Erfolge bedroht.
“Schwule raus aus Euren Löchern, alleine werdet Ihr verknöchern”, “Lesben erhebt Euch und die Welt erlebt Euch” – das waren bereits Slogans des ersten Berliner CSDs 1979 unter dem Motto „Gay Pride“ mit 400 Demonstrant*innen. Diese Slogans sind zeitlos.
Der Berliner CSD ist der Tag,
- an dem die Community in ihrer Vielfalt sichtbar ist,
- an dem ihre Forderungen Gesichter bekommen,
- an dem die Teilnehmer*innen Gemeinschaft erleben,
- an dem gemeinsame Erfolge gefeiert werden,
- aus dem Demonstrant*innen Motivation für ihr ganzjähriges Engagement für gleiche Rechte und Akzeptanz ziehen können.
Wir wollen als Aktionsbündnis an diesen Ideen festhalten. Der CSD ist im Wesentlichen, was die Teilnehmenden daraus machen. Jeder/jede gestaltet den CSD mit seinem/ihren Beitrag mit. Diskriminierung und Ausgrenzung untereinander werden wir keinen Raum bieten. Respekt, Toleranz und Akzeptanz fordern wir nach außen, wie nach innen.
Die Ereignisse seit 2013 haben gezeigt, dass der CSD e.V. seine Prioritäten gravierend verschoben hat und seine ursprüngliche Kernaufgabe vernachlässigt. Darauf wurde nicht nur schrill, sondern auch ruhig und konstruktiv hingewiesen. Da es keinerlei Entgegenkommen gibt, unsere Kritik aber ernst gemeint und gut begründet ist, werden wir die entstandene Lücke ausfüllen und den CSD 2014 als Demonstration für Akzeptanz und Sichtbarkeit, als Plattform der Community und ihrer Akteure gestalten.
Wir stehen jedoch weiterhin für einen CSD 2014 mit der gesamten Community und hinter dem Beschluss des CSD Forums, dass das Stonewall Konzept bis zum Herbst 2014 ausgesetzt wird. Wir stehen weiterhin für einen Dialog zwischen Community und CSD e.V.. Aus diesem Grund würden wir es auch weiterhin begrüßen, dass es einen Umzug am CSD gibt, der CSD e.V. sein Konzept aussetzt und wir alle gemeinsam am 21.6.2014 für unsere Ideale und Forderungen demonstrieren.
Unser Ziel ist nicht, eine Spaltung weiter voranzutreiben oder gar eine „Gegenkundgebung“ ins Leben zu rufen. Wir wollen als Bündnis auch keine neue Dauerinstitution für die Organisation des Berliner Christopher Street Days etablieren und konzentrieren uns auf die aktuelle Situation und den CSD 2014.
Ein Bündnis von: Ute Hiller, Petra Nowacki, Margot Schlönzke, Jeanett Knappe, Wiebke C. Oschmann, Heiko Großer, Ralph Ehrlich, Bruno Gmünder, Sister Mary Clarence, Carsten Bock, Markus Pauzenberger, Klaus Karn, Lutz Schittko, Andreas Löst, Ralf Gregor Lipus, Henry Jaworek, Marius Feldkamp, Tobias Zimmermann, Jurgen Daenens, Sebastian Ahlefeld, Lukas Rohm, Ronny Pohle, Philipp Bertram