Die SIEGESSÄULE kämpft um ihr Überleben!
Die SIEGESSÄULE, Berlins traditionsreiches queeres Stadtmagazin und eine von Europas größten monatlichen LGBTI*-Publikationen, kämpft in der Corona-Krise ums Überleben! Am 9. April starteten das Heft und sein Verlag eine großangelegte Spendenaktion – unterstützt von Wolfgang Tillmans und anderen namhaften Künstler*innen.
(PM-Siegessäule) Seit 1984 gehört das Magazin SIEGESSÄULE zur Berliner Community, seit Mitte der 90er Jahre ist es jeden Monat kostenlos überall in der Stadt erhältlich. Die SIEGESSÄULE ist ein journalistisch unabhängiges, aber allein durch Anzeigen finanziertes Heft, dass allen Berliner*innen frei zur Verfügung steht und regulär mit einer Druckauflage von mindestens 50.000 pro Monat, eine Reichweite von 100.000 Leser*innen hat.
Darüber hinaus ist SIEGESSÄULE ein in Europa einzigartiges Medium und Kulturgut, das für viele queere Berliner*innen auch ein ganz persönliches Stück ihrer eigenen Emanzipationsgeschichte darstellt – ein fester und oft heiß diskutierter Teil des Berliner Lebensgefühls. Das Magazin und seine Website SIEGESSÄULE.DE vertreten die queeren Belange Berlins, die sonst im heterosexuellen Mainstream wenig sichtbar sind.
Das Magazin SIEGESSÄULE wurde von der Corona-Krise hart getroffen. Das Magazin lebt zum größten Teil von den Werbeanzeigen im Heft. Diese Werbung für Veranstaltungen, Kultur, Gastronomie und Handel ist massiv eingebrochen. Damit sind die SIEGESSÄULE und der dahinter stehende Verlag Special Media SDL – in dem auch das einzige deutschsprachige Lesbenmagazin L-MAG erscheint – in einer bedrohlichen finanziellen Lage. Geschäftsführerin Gudrun Fertig: „Die Lage ist dramatisch. Corona-bedingt haben wir so gut wie keine Einnahmen mehr.“
Mit einer Spendenaktion unter dem Claim „Your SIEGESSÄULE Needs You!“ wendet sich das Magazin nun an die Öffentlichkeit und an die LGBTI*-Community, in der Hoffnung, diese einmalige Berliner Institution zu retten. Geschäftsführerin Manuela Kay: „Wenn alle schätzungsweise 100.000 Siegessäule- Leser*innen in Berlin ausnahmsweise dazu bereit wären, 1,50 Euro zu bezahlen, können wir die Umsatzeinbrüche vermutlich auffangen. Mit dem Spendenziel von 150.000 Euro sowie anderen Maßnahmen (Kurzarbeit, Förderungen) hoffen wir, Berlins queeres Magazin am Leben halten zu können.“
In einer Solidaritätsaktion unter dem Namen „2020Solidarity“, initiiert vom international renommierten Fotografen und Künstler Wolfgang Tillmans, spendeten 17 Berliner Künstler*innen ihre Werke, um die SIEGESSÄULE in dieser schweren Zeit zu unterstützen. Diese sind als Poster oder exklusiv für SIEGESSÄULE angefertigte, limitierte Editionen im Rahmen der Crowdfunding-Aktion auf Startnext als Gegenleistung für Spenden ab einer Höhe von 50 Euro erhältlich. Wolfgang Tillmans: „Ich finde, die SIEGESSÄULE darf nicht einfach verschwinden. Was einmal weg ist, ist eben nicht morgen wieder da. Ich möchte helfen, die queere Szene zu bewahren. Sie ist wertvoll und eben nicht nur Spaß und ein bißchen was trinken. Das sind essentielle Freiräume, die durch Medien wie SIEGESSÄULE vernetzt werden.“