"Wenn sowas dann noch Schule macht..."

Tägliche Buße, Peitsche und Selbstverleugnung: Bringt der Bau eines Opus Dei-Gymnasiums für Jungen nun die Ausbildung der "Dornenvögel" direkt nach Potsdam?

(Ein Kommentar von Carbo)

Anhänger der konservativen Kirchenorganisation "Opus Dei" (lat.: Werk Gottes) haben beim Brandenburger Bildungsministerium die Errichtung eines Knabengymnasiums beantragt. Die Schule soll im Bornstedter Feld in Potsdam eröffnet werden. Einem Knabengymnasium stehe allerdings das Brandenburger Schulgesetz entgegen, das koedukative Erziehung festschreibe. „Wenn der Antrag abgelehnt wird, werden wir klagen“, erklärt ein Opus-Dei-Sprecher gegenüber den Potsdamer Neuesten Nachrichten (PNN). Das Grundgesetz erlaube Eltern, Schulen zu gründen, wenn sie gleichwertig wie staatliche Schulen sind. Ob Kinder getrennt oder gemeinsam erzogen werden, spiele dabei keine Rolle.

Mensch, was hatten sich einige unserer schwulen Jungs schon gefreut. Endlich eine reine Jungenschule, wo das ewige Gebalze und sich gegenseitig ausstechen müssen testosteronüberladener Jungs auf dem Schulhof um die angebliche Gunst weiblicher Mitschülerinnen ausbleibt und man sich nicht ständig fürchten müsste, Ziel von Hohn und Spott sowie Opfer aller möglicher Qualen der Heterosexuellen Mitschüler zu sein.

Und wenn die Jungsschule dann noch Soli-Partys gegen Waffen und Drogen veranstaltet hätte, wäre mindestens die halbe schwule Comunity angerauscht gekommen und hätte sie fleissig unterstützt und dafür noch Geld gesammelt. Und selbst die ihren Mitgliedern nachgesagten Selbstgeisselungen durch Peitschen und Stachelarmbänder hätten bei unseren schwulen Fetischfreunden bestimmt auf Anhieb neue Liebhaber gewonnen. Leider ist Toleranz nicht eine der Stärken des Opus Dei und das Geld scheint auch wohl genau andersherum zu fliessen.

Nach vom Opus Dei immer bestrittenen und umso öfter von verschiedenen Publikationen (Welt aktuell, Spiegel, Kölner Stadtanzeiger) erhobenen Vorwürfen, die Vereinigung wäre in verschiedene Waffen- und Drogengeschäfte in Südamerika verwickelt gewesen, stellt sich nun die Frage, woher das Geld für die Einrichtung einer neuen Jungsschule in Potsdam stammen soll. Der Opus Dei, eine erst vor 25 Jahren von Vatikan öffentlich anerkannte ehemalige Geheimorganisation mit zumindest damals sektenhaften Strukturen, entstand unter Josemaría Escrivá, dem lt. Wikipedia auch eine gewisse Nähe zum Faschismus nachgesagt wird. Die inzwischen weltweit in mehr als 60 Ländern agierende Gruppe kann zumindest ihre Verbindungen in die ehemals faschistische Regierung Francos in ihrem Gründungsland Spanien wohl nicht leugnen, da mehrere Regierungsmitglieder dem Opus Dei angehört haben sollen.

War der Opus Dei ursprünglich noch ein katholischer Laienorden, stieg er in den 50'er Jahren zur einflußreichsten Organisation in der katholischen Hierarchie auf. In zahlreichen Ländern, besonders jedoch in Spanien, Chile und Argentinien errang man zudem auch Einfluß in Wirtschaft und Politik. In der Kritik steht der Orden wegen seiner sektenähnlichen Methoden und wegen der Infiltration der Gesellschaft im Sinne einer reaktionären Idelogie.

Mit dem göttlichen Willen und damit der absoluten Wahrheit ausgestattet, erwartet die Opus Dei-Spitze inbesondere von den internen Mitgliedern absoluten Gehorsam und Unterordnung.

Dieser militante Katholizismus, der sich u.a. durch eine rege Missionstätigkeit unter (potentiellen) Führungskräften auszeichnet, wird dabei mit einem autoritären Konservatismus und einer Arbeitsethik gepaart, die auch nicht davor zurückschreckt, bei den vom Opus Dei besonders verwerflich empfundenen fleischlichen Gelüsten oder sodomitischen (homosexuellen) Neigungen die schon genannten Formen der Selbstgeisselung zu empfehlen.

Nach einer Studie der Internetseite Bornpower sind dem Opus Dei folgende Methoden nachzuweisen:

In Belgien wurde Opus Dei angeblich 1997 offiziell als sektenähnliche Organisation eingestuft, da die angewandten Methoden einer Seelen- und Gehirnwäsche gleichkommen.


Methoden des Opus Dei

 

Auch wenn sicher nicht alle Methoden in einer Potsdamer Jungsschule zur Anwendung kämen, für die Entwicklung unsere Kinder wären sie wohl unverantwortlich und schädlich. Man kann daher nur hoffen, dass die Landesregierung in dem vorliegenden Antrag - und angesichts der Antragsteller - noch mehr Ablehnungsgründe findet, als nun ausgerechnet die koedukative Erziehung, und somit einer Schulgründung auf keinen Fall zustimmt.

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