Gewalt? Agnes hilft
[Potsdam] „Vom Leben gebeutelt, vom Schicksal geschlagen, hab alles erduldet und tapfer ertragen.“ Diese Liedzeile von Uschi Blum (Hape Kerkeling) spricht sicher vielen Schwulen, Lesben und Transgendern aus dem Herzen. Als Kind träumte man noch von rosa Ponys und goldenen Kutschen und dann plötzlich liegt die Welt in Trümmern. Trotzdem muss es irgendwie weitergehen. – Nur wie? Von den Eltern auf die Straße gesetzt, weil man sich als lesbisch geoutet hat. Im schwulen Cruising-Park von einer Gang überfallen, ausgeraubt und zusammengeschlagen worden. Durch falsche Freunde in die Prostitution oder Drogenabhängigkeit gerutscht. Oder auf der Straße bespuckt und als pervers beschimpft worden, weil man
sich als biologischer Mann in Frauenkleidern auf die Straße gewagt hat. Schicksale wie diese sind nicht selten – leider auch heute nicht. Schwule, Lesben und Transgender erleiden noch immer das volle Spektrum der gesellschaftlichen Ablehnung, das von Anrempeln bis – im schlimmsten Fall – Mord reicht. Das queere Anti-Gewalt-Projekt Agnes ist seit Jahren Anlaufstelle für Opfer und Zeugen von trans- und homophoben Straftaten in Brandenburg. In Zusammenarbeit mit der queeren Berliner Opferhilfe-Hotline von „Maneo“ stehen Mitarbeiter des Potsdamer Vereins Katte Hilfesuchenden zwei Mal pro Woche telefonisch zur Seite. Nach Terminvereinbarung gerne auch persönlich in ihren Räumlichkeiten. Sie sind ausgebildet in Gesprächsführung, rechtlichen Fragen und psychosozialer Beratung. Dienstags und Donnerstags von 16 bis 18 Uhr kannst du bei uns Vorschläge für das weitere Vorgehen einholen, selbstverständlich vertraulich und anonym. Wir stehen mit Ärzten, Rechtanwälten, Psychologen und dem Ansprechpartner für gleichgeschlechtliche Lebensweisen der Polizei in Verbindung, arrangieren auf Wunsch einen Täter-Opfer-Ausgleich und vermitteln Hilfe bei der Abklärung von Versicherungsfragen und Versorgungsansprüchen. WWW.AGNES-BRANDENBURG.DE , Tel.: 0700/ 000 192 28 [Martin Bach]