logo_gaybrandenburg

 

gayBrandenburg Headlinebanner

Fünf Freunde sollt ihr sein...

Regenbogenflagge über der UNI Potsdam

(Gaybrandenburg – Aktuell) Dieser Fahnenmast hat schon seine besten Zeiten hinter sich. Zumindest seit 2008 erlebt das rostige Überbleibsel DDR – deutscher Fahnenkultur einmal im Jahr eine freudig, tolerante Abwechslung zum sonst trostlosen und einsamen Alltag eines hoheitlichen Flaggenträgers. Dass die auf Würde bedachte UNI – Leitung es gar nicht bunt mag, bewies sie beim ersten Versuch die Regenbogenflagge anlässlich des CSD Brandenburg 2008 zu hissen. Auf dem Verbot der Flaggenhissung durch besagtes Gremium folgte eine Welle der Empörung. Von Sozialministerin Dagmar Ziegler, über den damaligen Beirat CSD Brandenburg bis hin zu den brandenburgischen Medien reichten die Proteste gegen das schräge Verhalten der UNI – Leitung. Die pfiffigen Studenten besorgten sich schlussendlich einen transportablen Flaggenmast. Damals hatte der rostige UNI – Mast das Nachsehen. Erst im nächsten Jahr wurde alles anders. Mit Segen der institutionellen Würdenträger war die Universität nun auch offiziell tolerant gegenüber Lesben, Schwulen und Transsexuellen.

Sophie von der studentischen QueerUp – Gruppe freut sich heute über das universelle Zeichen für Vielfalt an ihrer Universität. Geschickt hat die Gruppe den alten Fahnenmast gewählt. Immerhin kommen hier die meisten Studies und Dozenten vorbei, wenn sie zur Mensa wollen. Für Sophie ist die Regenbogenflagge mehr als nur ein Zeichen der Toleranz gegenüber Homosexuellen. Akzeptanz kennt keine Grenzen. Sie steht für Freude am Anderen, am Neuen. Und für eine Welt der Offenheit. Diskriminierungen müssen nicht nur gegen Minderheiten aufhören, sondern Minderheiten untereinander bedürfen der gegenseitigen Akzeptanz. 

Dass Toleranzarbeit eine ganz schöne Kraftanstrengung bedeuten kann, spürt dann auch Sophie und Stephan. Es ist eben ein alter rostiger Fahnenmast mit großem Reibungswiderstand. Schwer aber zielsicher gleitet nun die Regenbogenfahne nach oben. Antidiskriminierungsarbeit bedeutet eben auch große Reibungswiderstände überwinden.

Datum: 21.Juni 2010
Text + Foto: Adolar

 

Drucken E-Mail