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Graue Archive und junger Student

Kevinkavan(gayBrandenburg - Aktuell) Seit Mitte Juli sitzt Kevin, Student an der Potsdamer FH, im Kellerbüro des Bündnisses Faires Brandenburg und studiert Akten des amico-Archives, dem queeren Geschichtsprojekt des Landesverbandes. Das Praktikum ist Teil des Studienganges Archiv.

So jung und dann Archivwesen? Hat man da nicht andere Träume, als sich mit lauter alten und verstaubten Sachen zu befassen?
Also, für mich eröffnet das Archivwesen interessante Perspektiven um mit dem umfangreichen Wissen der Vergangenheit Antworten auf heutige Fragen zu finden. Damit besitzt man auch einen Spiegel, um Geschichte und Gegenwart reflektieren zu können. Die Wissensschätze der schwulen und lesbischen Emanzipationsbewegungen bieten aber auch ein breites Feld für didaktische und pädagogische Methoden um interessierten Menschen egal,welchen Alters gesellschaftliche Veränderungen und Umbrüche nahe zu bringen.

Mit welchem Thema beschäftigst du dich während deines Praktikums?
Mein Thema dieses Praktikum ist alles rund um den §175. Ein sehr interessantes Feld vor allem die Zeit während der BRD und der ehemaligen DDR und die Zeit der Abschaffung des §175. Daneben mache ich auch andere Tätigkeiten die für mein Studium praktisch wichtig sind z.B. das Bewerten, Erschließen und das schreiben von Findbüchern und Bestandsübersichten.   

Für deine Arbeit suchst du jetzt sogenannte "graue Archive". Was ist denn ein graues Archiv?
Jeder hat doch etwas auf dem Dachboden herumzuliegen. Alte Fotos, Urkunden, Briefe oder Flyer. Die Kisten, in denen diese Schätze schlummern nennt man "Graue Archive". Ich suche genau diese Dokumente über das schwule und lesbische Leben in Potsdam und Brandenburg. Je älter desto besser..

Du suchst ja auch Interview Partner?
Erinnerung besteht ja nicht nur aus Papier, sondern bleibt ja zu aller erst in den Köpfen jeder einzelnen Person. Ich suche jetzt Männer und Frauen die über ihr Leben als Lesben und Schwule in der DDR berichten wollen. Dazu möchte ich die Menschen die etwas zu Erzählen haben einladen. Aufgezeichnet wird entweder mit einem Aufnahmegerät, die Texte werden verschriftlicht und anonymisiert. Wer nichts dagegen hat,kann gerne mit mir gemeinsam auch vor eine kleine Kamera.
 

Sie haben etwas über das schwule und lesbische Brandenburg in der Zeit der DDR zu erzählen?
 
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0331 702 67 45 (Jirka Witschak)
 
www.queeres-netzwerk.de
Interview: Adolar
Bild: gayBrandenburg.de

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