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Mit dem Zweiten soll man besser sehen

CSD 2011 074Protestaufruf gegen die geplante Besetzung des ZDF-Fernsehrats

(LSVD Deutschland) Der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) ruft gemeinsam mit dem Magazin „MÄNNER“ und „Enough is Enough!“dazu auf, bei den Ministerpräsidentinnen und -präsidenten gegen den geplanten ZDF-Staatsvertrag zu protestieren und für eine Änderung des Entwurfs zu appellieren. Denn laut Entwurf sollen Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transgender und Intersexuelle (LSBTI) auch zukünftig nicht in dem aus nunmehr 60 Mitgliedern bestehenden ZDF-Fernsehrat vertreten sein.

Jetzt zu schweigen heißt zuzustimmen. Am Mittwoch, dem 25.03. berät die Rundfunkkommission (in Berlin) den Entwurf, einen Tag später wird der ZDF-Staatsvertrag auch zum Thema auf der Sitzung der Ministerpräsidentenkonferenz. Im Juni soll der Staatsvertrag dann von allen 16 Regierungschefinnen und -chefs der Bundesländer unterzeichnet werden.

Laut einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts muss der ZDF-Fernsehrat eine Vielfalt an gesellschaftlichen Gruppen abbilden. Zudem sollen dessen Sendungen sogar ausdrücklich „auf ein diskriminierungsfreies Miteinander hinwirken“. Es ist daher unfassbar, dass LSBTI auch im Jahr 2015 die Sichtbarkeit und Teilhabe an den Gremien des ZDF verweigert wird. Zumal diese Ausgrenzung erst kürzlich beschlossen und gebilligt wurde. In Eckpunkten der Länder zur künftigen Zusammensetzung des ZDF-Fernsehrats vom Oktober 2014 waren LSBTI noch ausdrücklich bei den gesellschaftlichen Gruppen genannt, die im ZDF-Fernsehrat zukünftig vertreten sein sollen.

Gerade angesichts der auch in Deutschland wieder stärker zu vernehmenden homophoben und transphoben Stimmen, muss sich die Politik solch menschenverachtenden Haltungen entgegenstellen. Die heutige Vielfalt unserer Gesellschaft muss sich endlich auch in den Rundfunk- und Fernsehräten abbilden.


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