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CSD - Saison in Brandenburg gestartet

IMG_3822(Gaybrandenburg – Redaktion, 19. April 2010) Bei majestätischem Sonnenwetter startete das Baden – Württembergische Lörrach und die Brandenburgische Landeshauptstadt die CSD Saison in Deutschland. Potsdamer Gruppen, die den CSD organisieren, betonen ihren Stolz auf die erreichten Fortschritte beim Kampf von Gleichstellung von Lesben und Schwulen in Potsdam und Brandenburg. Immerhin veranstalteten unter verschiedensten Voraussetzungen engagierte Potsdamer_innen seit 1994 CSD in Brandenburgs schönster Stadt.

 

 

„Normal“ zu sein gilt mir wie eine Schande! Als Mensch „genormt“ – der Ekel kommt mich an! Mit eigenem Namen mich der Schöpfer nannte, da er mich rief aus meines Lebens Bahn. (Max Joseph Metzger – Bruder Paulus)

Mit dem evangelischen Stadtpfarrer Markus Schütte und seinem katholischen Bruder Dirk Braitschink eröffneten ca. 50 Teilnehmer_innen den CSD Potsdam. Bei diesem ökumenischen Gottesdienst waren unter anderem zu Gast Martina Trauth – Koschnick (Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Potsdam), Uwe Fröhlich (Bündnis 90/Die Grünen) und Matthias Steuckard und Tino Fischer (beide LSU Regionalverband Ost) anwesend. „Wo zwei oder drei in Meinem Namen versammelt sind, da bin Ich unter ihnen.“ Auch viele Touristen mischten sich unter die CSD – Gemeinde.

Stadtspaziergang ohne Regenbogenflaggenhissung

Tradition wird in Potsdam groß geschrieben. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass beim sich anschließenden schwul – lesbischen Stadtspaziergang die Teilnehmer Kartoffeln am Grab Friedrich des Großen niederlegten. Immerhin hat Friedrich nicht nur den Gedanken der Toleranz in Preußen weitergeführt, sondern auch in Europa 1756 die Kartoffel als Grundnahrungsmittel eingeführt.

Erst seit heute weht die Regenbogenflagge vor dem Potsdamer Stadthaus. Das jährlich fest gebuchte Ritual der Regenbogenflaggenhissung fiel in diesem Jahr auf Grund der Staatstrauer durch das Flugzeugunglück, bei dem der polnische Staatspräsident ums Leben kam, aus.

Politik per "Dalli Dalli"

Trotzdem konnten Politiker aller Rathausfraktionen sich zur Gleichstellungspolitik positionieren. Diesmal sprang die Tunsi ein. Die schrille – schräge Tuntenshow rockte inzwischen zum siebten Mal das Tulpenfest im holländischen Viertel. Nach einer Kiste Astra, konnte die politische Klasse der Stadt ihr Wissen für den Sieg bei der „Dalli Dalli – Show“ gelockert einsetzten. Dies war für alle Beteiligten ein etwas längerer Vorgang. Die Besucher hielten tapfer aus. Selbst der Oberbürgermeister der Stadt Potsdam ließ es sich nicht nehmen, wenigstens für eine halbe Stunde die Jury mit Anwesenheit zu unterstützen.

Mit einer Premiere warteten dann die N8SCHICHT und HELKI – Party auf. Unter dem Motto Nimm Zwei - Take Two schmissen sich die Veranstalter_innen zusammen und feierten gemeinsam im Anschluss an den Queensday im Potsdamer Koschuweit in den Morgen.

Alles in allem ein gelungenes Startwochenende. Für die Organisatoren durchaus auch ein Stück Ausdauersport. Antje S., eine ganz erfahrene Veranstalterin der Potsdamer Szene, grinst nur: „Die jungen Dinger wissen manchmal nicht was hinter so einer Organisation steckt.“ Katte – Mitarbeiterin Franky Dreyer musste am Montagmorgen mit viel Cola und Kaffe wachgerüttelt werden. Dabei wird die Woche für sie noch hart. Am Sonnabend startet ihr Projekt: „Echte Mädchen spielen Fussball“. Na hoffentlich ist sie bis dahin wieder Top Fit.

Autor: Adolar
Foto: Stefex

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