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22.06.11 | ver.di-Bundeszentrale | Berlin

WALK(gayBrandenburg - Aktuell) Am 22.6.11, Punkt 18.30 Uhr startete und eröffnete die ver.di -Landesbezirksleiterin von Berlin und Brandenburg Susanne Stumpenhusen die Ausstellung „WALK WITH PRIDE“ zum CSD Berlin 2011 mit dem traditionellen Hissen der Regenbogenfahne vor dem ver.di - Haus. Drei Tage vor dem Berliner Christopher Street Day (CSD) setzten ver.di, der Lesben- und Schwulenverband Deutschland (LSVD) und Katte e.V. mit der Veranstaltung in der ver.di - Bundeszentrale am Berliner Spreeufer klare politische Zeichen im Kampf für die Menschenrechte und das unantastbare Recht auf sexuelle Selbstbestimmung und Geschlechtsidentität weltweit. Die bis Ende Juli in der ver.di - Galerie zu besichtigende Ausstellung  zeigt Bilder des US-amerikanischen Fotografen Charles Meacham, der im letzten Jahr mutige Menschen auf zahlreichen CSD - Demonstrationen in Ländern Osteuropas und Asiens begleitete, die trotz gewalttätiger Übergriffe für ihre Rechte eintraten.


Die Ausstellungseröffnung wurde in der großen Eingangshalle des ver.di - Komplexes neben Infoständen von LSVD, DAH, Katte e.V, der Landesantidiskriminierungsstelle Berlin sowie dem ver.di - Arbeitskreis LSBT ausgerichtet. Bereits zum vierten Mal in der nunmehr 10-jährigen ver.di - Geschichte ist damit das Thema „Rechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgendern“ (LSBT) bzw. „HIV und AIDS“ Gegenstand einer Ausstellung von Katte e.V. und ver.di in der ver.di - Zentrale, bei der sich ausdrücklich auch die ver.di - Spitze beteiligt hat, um die Bedeutung dieses Engagements in der gewerkschaftlichen Arbeit zu unterstreichen.

Vor über hundert Gästen würdigten die ver.di - Vizevorsitzende Margret Mönig - Raane, der Bundestagsabgeordnete Volker Beck (B’90/Grüne), das LSVD - Bundesvorstandsmitglied Günter Dworek, der Vertreter der Hirschfeld-Eddy-Stiftung Axel Hochrein sowie Katte - Vorstand und ver.di - Bundesarbeitsvorsitzender LSBT Carsten Bock die Bedeutung der Ausstellung und des unermüdlichen Einsatzes von Menschen und Organisationen für die Rechte von LSBT. Die langjährige partnerschaftliche Zusammenarbeit von ver.di und LSVD konnte bei der Entwicklung der Antidiskriminierungsrechtsprechung hierzulande zu einem deutlichen Wandel bei der Gleichbehandlung von Lesben und Schwulen beitragen und international wichtige Signale im Kampf gegen Homophobie aussenden. Der Einsatz für eine von Ängsten befreite Arbeitsatmosphäre, wie auch die solidarische Unterstützung im Kollegenkreis spielen vor allem für die Gewerkschaftsarbeit hier eine bestimmende Rolle, deren innovative Bedeutung bei vielen Unternehmen noch gar nicht angekommen sei. Nicht zu unterschätzen seien andererseits die Effekte, die in homofeindlich geprägten Ländern und Regionen durch internationale Aktivitäten auch von hier ausgehen, wie durch politische Einflussnahme auf die Durchsetzung der Menschenrechte von LSBT in politisch bedeutenden Institutionen oder z. B. durch Aktionen wie der Beteiligung beim Warschauer CSD mit dem ver.di - Demomobil oder durch persönliche Präsenz beim CSD in Moskau.
Der Fotograf Charles Meacham (New York) schilderte als letzter Redner seine Beweggründe zum Entstehen der Ausstellung und stellte aktuelle Fotos vom diesjährigen CSD in Moskau vor, der von der Polizei wieder unterdrückt und bei dem zahlreiche CSD - Teilnehmer verhaftet und geschlagen wurden. Für den Berliner CSD ist deshalb um 19.00 Uhr vor der Russischen Botschaft (Unter den Linden 63), nahe dem Ort der CSD - Abschlussveranstaltung am Brandenburger Tor, eine Demonstration angemeldet worden, zu deren Beteiligung im ver.di - Haus ausdrücklich aufgerufen wurde.
Die ver.di - Landesbezirksleiterin Susanne Stumpenhusen, die die Eröffnungsveranstaltung moderierte und dabei einige Schlaglichter der gewerkschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Thema „LSBT“ illustrierte, ermunterte abschließend, die politische Bedeutung und die Ziele des CSD deutlich mehr in den Vordergrund zu rücken. Es gehe nicht um die Etablierung eines weiteren Karnevals der Kulturen mit möglichst bombastischer Beschallung, es gehe vielmehr um den Einsatz und um die Demonstration für Menschenrechte, bei der die sexuelle Identität oder Orientierung niemals mehr durch Repression oder gar Gewalt unterdrückt werden darf. Wenn beim Berliner CSD das relativ „mickrig“ erscheinende ver.di - Demomobil mitfährt, so möge an das Ausstellungsthema gedacht werden, das lautet „WALK WITH PRIDE“.
Mit einem symbolischen Scherenschnitt am Treppenaufgang wurde die Ausstellung um 19.15 Uhr durch die ver.di - Vizevorsitzende Margret Mönig - Raane und Charles Meacham eröffnet. Die folgenden drei Stunden nutzten die Gäste ausgiebig zur Besichtigung der und zu zahlreichen Gesprächen miteinander. Die Eröffnungsveranstaltung einschließlich der Reden wurde auf Video aufgezeichnet, die Dokumentation wird in Kürze auf unserer Homepage eingestellt. Die Ausstellung, die zeitgleich auch beim DGB Köln gezeigt wird, kann zwecks weiterer Präsentation bei Katte e.V. in Potsdam angefordert werden.

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