IWWIT, Positiv Wohnen, Katte und gayBrandenburg.de bei schwul-lesbischem Stadtfest Berlin 2011
(BFB - Aktuell) Eine Woche vor dem Christopher Street Day (CSD) ist in Berlin-Schöneberg das 19. schwul-lesbische Stadtfest über die Bühne gegangen. Am Samstag und Sonntag waren rund 250 000 Menschen auf die Partymeile zwischen Nollendorfplatz und Motzstraße gekommen, unter dem Motto «Gleiche Rechte für Ungleiche».
Das schwul-lesbische Stadtfest, das 2012 bereits seine 20. Auflage erlebt, zog in diesem Jahr allerdings etwas weniger Gäste an. 2010 waren auf Grund des schöneren Wetters etwa 400 000 Besucher nach Schöneberg gekommen. Dabei war diesmal extra eine Delegation aus dem israelischen Tel Aviv mit Künstlern auf das Stadtfest gekommen, denn zum ersten Mal gab es eine Zusammenarbeit mit «Gay Vibe», der schwul-lesbischen Veranstaltungswoche mit CSD in Tel Aviv.
In Schöneberg gab es auf der etwa 20 000 Quadratmeter großen Partymeile wie immer viel Musik, Shows sowie neben verschiedenen Brandenburger Vereinen wie Katte e.V. und Andersartig und den in Brandenburg tätigen Berufsgruppen von ver.di, den schwulen Lehrern der GEW oder den schwulen Polizisten von VelsPol mehr als 100 Infostände von Vereinen und Projekten, wie z.B. unseren Freunden von der Schwulenberatung Berlin, mit denen wir bei verschiedenen Präventionsveranstaltungen wie auch beim CSD zusammenarbeiten, die sich und ihre Arbeit den Besuchern vorstellten. Am Samstag hatte Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD), gemeinsam mit der früheren Schöneberger Bezirksbürgermeisterin Elisabeth Ziemer (Grüne) das bunte Treiben offiziell eröffnet.
Im Anschluss holte beim traditionellen Rundgang der Politiker, Wowereits Herausfordererin bei der Wahl im Herbst 2011 um das Amt des Regierenden Bürgermeisters Renate Künast (Grüne) nebenan bei den Schwulen Lehrern ihren „Hauptschwulabschluß“ nach, während Klaus Wowereit quasi schon als Experte auf diesem Gebiet vor dem gaybrandenburg.de und dem ver.di Stand munter mit der ver.di Landesbezirksleiterin von Berlin und Brandenburg Susanne Stumpenhusen und interessierten Besuchern plauderte, nachdem Susanne Stumpenhusen ihm erklärt hatte, dass er nur mit einem Regenbogen korrekt gekleidet wäre und ihm spontan einen Regenbogen-PIN ansteckte.
Der Infostand von Katte und gayBandenburg.de der zusammen mit Positiv Wohnen e.V. und der IWWIT - Kampagne vor Ort Präsenz zeigte war wie immer gut besucht. Neben ver.di Gewerkschaftsrat Rolf Wiegand oder dem Grünen Bundestagsabgeordneten Volker Beck konnten wir vielfältige Gespräche über unsere Zusammenarbeit mit verschiedenen Vereinen, Parteien und Organisationen, wie der Antidiskriminierungsstelle des Landes Berlin, der Schwulenberatung, dem Überfalltelefon Maneo oder der Deutschen Aidshilfe (DAH) führen. In Berlin-Schöneberg hat sich die lesbisch-schwule Szene fest etabliert. Allerdings gibt es nach wie vor Angriffe und Beleidigungen. Erst vor etwa einer Woche haben Unbekannte die Regenbogenfahne abgerissen, die zu Beginn des lesbisch-schwulen Monats am U-Bahnhof Nollendorfplatz von Klaus Wowereit entrollt worden war.
Zum ersten Mal stellte sich nebenan auch der neue Antidiskriminierungsarbeitskreis des DGB Berlin/Brandenburg der Öffentlichkeit vor. Wichtigste Themen der Gespräche in diesem Jahr waren zum einen die Aktionen um die CSD in Osteuropa und unsere Ausstellung „Walk with Pride“, der CSD Berlin 2011, die Katte-Projekte Love-Sex-Safe und das Antigewaltprojekt Agnes sowie die geplanten Aktionen zum Protest gegen die menschenfeindliche Sexualpolitik des Papstes bei seinem Berlinbesuch mit einer Demonstration am 22.09.2011.
Bilder: gayBrandenburg.de
Autor: CarBo